Wer RKC nicht kennt: Die RKC ist einzigartig. Es ist ein prinzipienbasiertes Trainingssystem, basiert auf Bewegungsmechanik und Kraft. Und es gibt noch mehrere Prinzipien, z. B die, der Professionalität. Nach einer bestandenen Zertifizierung, gehört man zu den höchstrangingen Fachleuten der Fitnessindustrie! Vergleichbar, wie ein Schwarzgurt oder der 1. Dan im Kickboxen oder Karate. Ich trainiere jetzt seit fast zwei Jahren nach dem RKC Prinzip. Ich kann sagen, es ist für mich einer der besten Konzepte, zu trainieren.
Insgesamt trainiere ich schon mehrere Jahre mit Kugelhanteln oder sogenannten Kettlebells. Anfangs, hatte ich einen Kurs für eine Art Fitness Kettlebell besucht. Und lernte dort an einem 2 Tage Kurs alle Techniken, -oberflächlich-,
wie sich später raus stellte.
Dann lernte ich bekannterweise Andy Wiechmann in Thailand kennen (RKC Team Leader aus Lübeck). Ich bin Kick und Thaibox Kämpfer und reise regelmäßig nach Thailand um zu kämpfen oder zu trainieren. Andy wurde aufmerksam, als er mit bekam dass ich im Patong Boxing Stadium kämpfen werde. Andy ist ebenfalls Trainer und Inhaber eines Thaiboxgyms in Lübeck, dem Combat Sports. Wir kannten uns nicht persönlich, aber er wusste dass ich ein Kämpfer aus dem Chorakee Gym Trier, seines Trainer Kollegen Stefan Reiter bin. Er ließ sich den Kampf nicht entgehen. Nach meinem Fight quatschten wir dann ein bisschen und er erzählte von RKC. Am Ende überredete er mich, zu ihm nach Lübeck zu kommen um mit seinem Gym eine Art Kick/Thaiboxen meets Kettlebell Trainingswochenede zu verbringen. Das habe ich dann Monate später getan. Schließlich habe ich das Hardstyle Prinzip, mit Körperspannung zu trainieren, von Ihm kennen gelernt. Und es war alles andere als das Fitness Kettlebell, was ich bis her kannte.
So trainierte ich weiter nach den RKC Prinzipien, besuchte regelmäßig Andy und ließ mich von Ihm verbessern und Fehler ausmerzen. Das Interessante ist, man feilt bei RKC so lange an der Ausfühurng einer Technik, bis diese athletisch und sauber sitzen. Aber dennoch, Du lernst nie aus und sollst es auch nie. Es ist normal, dass Du beim RKC Training nach nur kurzer Zeit rausmarschierst, als ob Du den ganzen Tag im Fitnessstudio verbracht hättest. Obwohl Du nicht gezielt einzelne Muskelpartien trainierst, wird dein ganzer Körper durch dieses Training muskulär kompakt und athletisch ausgeglichen. Eine Technik ist schon ein Ganzkörper-Workout. Ein halbes Jahr später schloss ich schon meine kleinere HKC Zertifizierung bei Robert Rimoczi (Master RKC) ab.
Fleißig meldete ich mich ein Jahr nach HKC, bei der RKC Zertifizierung in München an. Da ich einen K1 Kampf drei Wochen zuvor bestritt, war meine Vorbereitung nicht optimal. Es wäre suboptimal für den Fight gewesen, wenn ich mich in der Kampf Vorbereitung auch noch für RKC vorbereitet hätte. Drei Wochen hatte ich. Einen Technik Check bei Pia Scherenberger sollte mich da raus hauen (RKC Team Leader Köln). Nun ja, Pia stellte dann aber noch etwas zu verbessern auf. Aber wie sagte Sie so schön, Sportler lieben und brauchen die Herausforderung, Sie sind Perfektionisten und feilen so lange an Ihren Fähigkeiten, bis Sie zufrieden sind. Ich wollte zwar keine zwei Jahre dazu benötigen, aber mit einem Trainingsplan von Ihr, war ich ideal ausgerüstet für die letzten zwei Wochen Vorbereitung.
Tag I – der RKC Zertifizierung
Es war so weit. In der Kraba in München angekommen, wurden wir erst einmal gewogen. Das Gewicht der Kugeln, welches zur sauberen Ausführung der Techniken zählt, richtet sich ähnlich wie im Boxen, nach Gewicht. Nach dem PushUp-Test ging es auch schon da los wo alles beginnt, am Fundament. Bewegungsqualität und Basistechniken, wie Kreuzheben und Kniebeugen im Hardstyle (Anspannungsprinzip). Diese setzen voraus, um den Einhand Swing, Clean, Turkish Get Up, Press, Double Frontsquat und Snacht mit 24 kg sauber und mit voller Körperspannung nach den RKC-Prinzipien hinzubekommen. Knackige Workouts zwischendurch halten uns wach, -nein, setzten uns ordentlich zu. Es war ja nicht so, dass wir den ganzen Tag die Technik Checks Gewichtelos trainierten. Von 8:00 – 18:00 Uhr wurden einige Tonnen durch die Kraba geschwungen und getragen.
Tag II – der RKC Zertifizierung
Heute war der Snatchtest an der Reihe: ich sollte 100 KB Snatches in 5 Min und mit 24 kg absolvieren. Wettkampfvoraussetzungen. Der Snatch wird nur gezählt, sobald der Arm mit Kugel über dem Kopf gestreckt ist. Wenn nicht der Fall „No Count“. 3 mal ,,No Count‘‘ bedeutet das Ende und keine Zertifizierung. Fliegt die Kugel aus der Hand, ist auch Ende. Wegen der kurzen Vorbereitungszeit musste ich mir ein effizientes System überlegen. Ich entschied mich für das 10/10/Break Prinzip. 10 Statches links, dann 10 rechts und Pause bis zur vollen Minute und wieder weiter. Der Wettkampf Druck gab mir einen enormen Schub. Wenn auch die letzten 30 Snatches hart für mich waren, sich die Haut der Handballen auflöste und blutig rieben, erreichte ich mein Ziel. Denn wenn man überlegt, das ich im Training zwei Wochen zuvor den Snatchtest nicht schaffte. Nicht der schönste, aber im Fight ist es auch nicht anders, wenn Du gewonnen hast ist es Dir verdammt nochmal egal ob Du schön oder hässlich gekämpft hast. Hauptsache Sieg! Der erste Druck war schon mal vorüber. Der schnellste kam aus Ungarn und finished schon bei 3:37min. Nicht jeder hat den Snatchtest an diesem Tag erreicht. Bedeutet also: keine Zertifizierung. Der restliche Tag verlief fortlaufend mit Technik und Workout, bis zum Abend. Ich will nicht die Zahl des durchgearbeiteten Gewichtes an diesem Tag errechnen.
Tag III – Ergebnis meiner harten 3 tägigen RKC Zertifizierung:
Erschöpft und mit ordentlicher Muskelspannung schleppte ich mich zum letzten Tag in die Kraba. Und wer denkt bei der „Russian Kettlebell Challenge“ besteht gleich jeder, der irrt sich. Manche haben an diesem Tag Ihre Zertifizierung nicht erhalten. Nach Berechnungen sind es ca. 30 – 40 % der Teilnehmer die nicht sofort bestehen. Nach einem wiederholten kurzen Check aller Techniken, war die Technik Prüfung an der Reihe. Die letzten 3 Wochen und vor allem die letzten beiden Tage, waren kräftemäßig hart für mich. Ähnlich, aber anders, als ich es als Kämpfer gewohnt bin (same but different). Dennoch bemühte ich mich sauber zu arbeiten. Wenn ein Kreuz beim Prüfer auf dem Protokoll erscheint ist es aus.
Aber ich habe es >> Bestanden <<.
Wer einmal das Prinzip von RKC gelernt und trainiert hat, wird den Unterschied erkennen und spüren. Das Gewicht an allen drei Tagen: Überlegt euch mal, Ihr müsstet mit 10 Leuten jeden Tag 10 LKW-Laster mit Kettlebells, in den Gewichten von 12kg – 28 kg voll snatchen, pressen und swingen. Ist das dann Arbeit oder Training?
RKC !!! Ich bin stolz über diesen Sieg! Ich bin glücklich darüber, Mitglied der RKC zu sein.
Als Kämpfer weiß ich, Anspannung und Entspannung richtig einzusetzen ist ein integraler Bestandteil des Trainings, für das Erreichen maximaler Leistungsfähigkeit. Anspannung erzeugt Kraft und Leistungsfähigkeit. Entspannung erlaubt Schnelligkeit, Flexibilität und Ausdauer. Wenn ein Boxer zuschlägt, fliegt die Faust mit minimaler Anspannung, der Körper des Kämpfers verhält sich wie eine Peitsche. Aber im Augenblick des Kontakts, werden alle Muskeln angespannt und die Kraft wird über die Faust auf das Ziel übertragen – sofern gefolgt von einer Entspannung, der beteiligten Muskulatur. Masse x Beschleunigung = KRAFT.
Viel Spass beim trainieren.
Gruß Falk